Über Norwegische Waldkatzen


Geschichtlicher Hintergrund

Die Norwegische Waldkatze lebt schon seit langer Zeit in den Wäldern Norwegens und kommt in norwegischen Märchen und Sagen vor.

 

Echte Katzen gibt es ungefähr seit 12 Millionen Jahren auf der Erde. Katzen sind die einzigen Haustiere, die sich dem Menschen freiwillig anschlossen. Es wird vermutet, dass alle Hauskatzen weltweit von der Falbkatze abstammen. Die Falbkatzen haben ihre Heimat in Afrika und werden von Natur aus recht schnell zahm.

 

Es wird vermutet, dass Katzen zuerst in Ägypten mit den Menschen zusammenlebten. Das belegen zum Beispiel alte Wandbilder von ungefähr 4000 Jahren zuvor. Es wurden immer wieder einzelne Katzen nach Europa mitgebracht. Man nimmt an, dass die Waldkatzen sich aus Schiffskatzen entwickelt haben, die von den Wikingern zum Schutz ihrer Getreidevorräte mitgenommen worden sind. Es gibt sowohl Vermutungen, dass sie von Perserkatzen abstammen könnten, als auch, dass sie zunächst Kurzhaarkatzen waren und durch Mutationen aufgrund der harten Lebensbedingungen in den Wäldern Norwegens zu Halblanghaarkatzen wurden.

 

Die Norweger Waldkatzen benötigten zum Überleben in den harten klimatischen Bedingungen ihr dickes, wasserabweisendes Fell, das sie sowohl gegen gr0ße Kälte als auch gegen durchdringende Nässe schützt. Es ist wasserabweisend und pflegeleicht. Sie haben Schneeschuhe, nämlich Fell zwischen den Fußballen, können sich damit auch im hohen Schnee bewegen und sind von großer Intelligenz und Einfallsreichtum, was das Jagen angeht. So können sie Fische aus dem Wasser holen und besonders weibliche Norweger können Vögel im Flug erbeuten. Norwegische Waldkatzen sind große Katzen, Kater können ein Gewicht von 12 kg. erreichen, Katzen bis zu 8 kg. Das ermöglichte ihnen, sich gegen potentielle Feinde zu verteidigen.

 

In den 30er Jahren war die Norwegische Waldkatze vom Aussterben bedroht, weil ihr Lebensraum immer dichter besiedelt wurde und die neuen Einwohner Hauskatzen mitbrachten, die sich wiederum mit den wild lebenden Norwegern verpaarten und ihr kurzes Fell vererbten. Es nahmen sich einige Enthusiasten der Rasse an. 1972 wurde sie mit einer Rassebeschreibung von den norwegischen Vereinen als Norsk Skogkatt registriert. Am 20.11. 1977 wurde die Norwegische Waldkatze bei der Generalversammlung in Paris von der FIFé offiziell anerkannt. 

 

Ab 1978 durften offiziell Katzen ausgeführt werden und im Jahr 1982 gab es ungefähr 600 registrierte Exemplare. Zu dem Zeitpunkt bis zu den 90er Jahren wurden ebenfalls Tiere nach Dänemark, Schweden, Finnland, USA, Niederlande, Frankreich, Schweiz, Österreich, Japan und Polen ausgeführt.

 

 

Norwegische Waldkatzen in Deutschland

 

In den 70er Jahren wurde die erste Norwegische Waldkatze wegen des strikten Ausfuhrverbotes nach Deutschland geschmuggelt. Ab 1978 durften offiziell Norwegische Waldkatzen ausgeführt werden. Die erste offiziell importierte Waldkatze nach Deutschland war Colosseum’s Cariline, geb. am 21.5.1979, im Besitz von Barbara von der Ende.

 

Die Norwegische Waldkatze zählt neben der Maine Coon Katze zu den beliebtesten Rassen in Deutschland. Allerdings ist es laut Aussage des 1. DEKZV nicht möglich, die genaue Anzahl der in Deutschland lebenden Norwegischen Waldkatzen herauszufinden, weil es eine Vielzahl von Vereinen gibt, die alle eigenständige Registrierungen durchführen.

 

 

Gesundheitliche Probleme

 

Insgesamt ist die Rasse relativ robust. Es gibt eine genetische Erkrankung, GSD IV, die Glykogenspeicherkrankheit Typ IV, die jedoch durch verantwortungsvolle Zucht ausgeschlossen werden kann.

 

Zudem kommen bei allen Katzenrassen ungefähr bei 5 % Herzerkrankungen vor. HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) ist die häufigste. HCM ist ebenfalls eine vererbbare Erkrankung, die jedoch erst im höheren Lebensalter auftritt, zwischen dem 2. Und 6. Lebensjahr. Von daher macht es Sinn, seine Katzen nur von vertrauenswürdigen  Züchtern zu erwerben.

 

 

Quellen:

Waldkatzen, Ortrun Wagner, 2009

Norwegische Waldkatzen, Kieselbach/Walz, 2003

Norwegische Waldkatzen, Tanja Ehrhardt, 1993

Norwegische Waldkatze, Eva Ewald, 2011

Gespräch mit Melanie Büsen, Züchterin unter dem Catterynamen „von Deekelsen“

Gespräch mit Carola Sander, Züchterin unter dem Catterynamen „von Tana Bru“ und Richterin für Halblangrassen (WCF)

Telefonat mit dem 1. DEKZV e.V.